Sonnenbrillen | Ratgeber vor dem Kauf

Es gibt sie in verschiedenen Formen und Farben und gelten mittlerweile sowohl bei Frauen als auch bei Männern als modisches “Must-have” an sonnigen Tagen: Die Sonnenbrille. Doch neben dem schönen Erscheinungsbild, sollten einige wichtige Dinge beachtet werden, wenn es um den richtigen Sonnenschutz der Augen geht. Welche Eigenschaften hierbei besonders von Bedeutung sind, haben wir für Sie auf dieser Seite zusammengestellt.

UV-Schutz

Auch wenn die Optik eine sehr wichtige Rolle für viele spielt, sollte diese nicht das einzige entscheidende Kriterium beim Kauf einer Sonnenbrille sein. Eine der wichtigsten Eigenschaften ist der UV-Schutz der Gläser. Am besten ist es, wenn die Sonnenbrille möglichst viele Wellenlängen des Lichts unterhalb von 400 Nanometern filtert - sowohl UV-A, -B und -C Strahlen. Ist der UV-Schutz der Sonnenbrille nicht ausreichend, kann das im schlimmsten Fall zu erheblichen akuten oder sogar dauerhaften Schädigungen des Auges, bspw. der Hornhaut oder Netzhaut führen. Auch eine Art “Sonnenbrand” der Augen (Photokeratitis) ist möglich. Dieser geht mit Symptomen, wie Rötungen sowie tränenden und schmerzenden Augen einher. Sollte man sich einen derartigen “Augen-Sonnenbrand” zugezogen haben, ist es dringend ratsam, den Augen einige Tage Pause von der Sonne zu gönnen und beim Aufenthalt im Freien die Sonnebrille am besten gar nicht abzusetzen. Bei Kindern ist zu beachten, dass diese noch sehr empfindliche Augen haben und deshalb eine Sonnenbrille mit sehr hohem UV-Schutz tragen sollten. Spezielle Kinder-Sonnenbrillen sollten neben dem hohen UV-Schutz auch einen guten Sitz bieten und bruchsicher sein, um bspw. auch beim Spielen und Herumtoben standzuhalten.

Blendschutz

Neben dem Schutz vor schädlichen UV-Strahlen zählt der sogenannte Blendschutz einer Sonnenbrille ebenfalls zu einer der wichtigsten Eigenschaften, die beim Kauf beachtet werden sollten. Eine hohe Blendschutz-Kategorie wird gerade Personen empfohlen, die sehr empfindlich auf helles Licht reagieren. Die Kategorien gehen dabei von 0 bis 4.

Wichtig: Auch wenn dies häufig fälschlicherweise angenommen wird, sagt der Blendschutz nichts über den UV-Schutz aus! Die Regel, je dunkler die Tönung einer Sonnenbrille, desto besser ist ihr Schutz, gilt also nicht. Hier ist sogar das Gegenteil der Fall: Eine Sonnenbrille, die zwar eine sehr dunkle Tönung, aber nur einen geringen UV-Schutz aufweist, kann sogar größere Schäden anrichten, als bei fehlendem Sonnenschutz. Da sich die Pupillen bei dunkler Umgebung nämlich weiten, können bei geringem UV-Schutz sehr viele Strahlen in die Augen gelangen und sie schädigen.

Gelbfilter

Ein sogenannter Gelbfilter sorgt bei einer Sonnenbrille dafür, dass blaues Licht blockiert wird, sodass die Umgebung leicht gelblich verfärbt wirkt. Sinnvoll ist ein solcher Filter, um Kontraste bei weit entfernten Objekten zu verbessern oder auch die Sicht bei Schnee und Nebel zu optimieren. Aus diesem Grund sind Sonnenbrillen mit Gelbfilter gerade für den Skisport bestens geeignet.

Spiegelnde Gläser

Gerade diesen Sommer sehr beliebt sind spiegelnde Gläser. Durch das Aufdampfen verschiedener Metalllegierungen auf die Glasoberfläche entsteht ein metallisch spiegelnder Effekt. Zwar mindert das etwas die Menge des einfallenden Lichts, doch wie beim Blendschutz auch, sagt das nichts über den UV-Schutz aus.

Polarisationsfilter

Polarisierende Gläser sorgen dafür, dass blendende Effekte, die von spiegelnden Objekten ausgehen, deutlich minimiert werden. Durch eine spezielle Folie auf den Gläsern werden Lichtreflexionen absorbiert. Auf diese Weise können zudem Kontraste schärfer abgebildet werden. Aufgrund dieser Eigenschaften sind Sonnenbrillen mit polarisierenden Gläsern besonders fürs Autofahren oder aber auch für Wassersport beliebt.

Formsache

Neben den schützenden Eigenschaften einer Sonnenbrille, ist auch der richtige Sitz für einen größtmöglichen Tragekomfort wichtig. Es ist daher ratsam sich in einem Optikfachgeschäft beraten zu lassen, um die für die eigenen Gesichtszüge und Kopfform geeignete Brillenfassung zu finden. Der Optiker kann außerdem noch gewisse individuelle Anpassungen, bspw. am Bügel vornehmen. Dass die Sonnebrille die richtige Form und den passenden Sitz aufweisen sollte, hat nicht nur optische Gründe: Denn um optimalen UV-Schutz zu bieten, sollten die Brillengläser groß genug sein, sodass auch kein Licht von der Seite eindringen kann.

Qualitätsmerkmale selbst prüfen

Damit das Erkennen einer qualitativ hochwertigen Sonnenbrille leichter fällt, gibt es bestimmte Kennzeichnungen oder Siegel. Eines der bekanntesten ist dabei das “CE-Zeichen”. Dennoch ist hier Vorsicht geboten: Dieses Zeichen sagt im Falle einer Sonnenbrille nur aus, dass diese den grundlegenden EU-Sicherheitsanforderungen entspricht, was in Deutschland mittlerweile ohnehin Pflicht ist. Doch da es keine unabhängige Instanz gibt, die jedes Sonnenbrillen-Modell einzeln überprüft, sollte man sich als Käufer nicht nur auf dieses Kriterium verlassen. Problematisch ist zudem, das das CE-Zeichen im Ausland häufig gefälscht wird. Es wird daher dringend empfohlen, dem verlockenden Schnäppchenkauf im Urlaub auf einen der zahlreichen Straßenmärkten zu widerstehen.
Eine weitere selbst durchführbare Überprüfungsmöglichkeit der Sonnenbrillen-Qualität, ist die genaue Betrachtung der Gläser: Weisen diese Schlieren, Blasen oder Einschlüsse auf, so sollte man die Finger davon lassen. Außerdem darf das Glas der Sonnebrille nicht nachgeben, wenn man dieses mit dem Finger leicht drückt.

Zwar sollten die hier genannten Tipps bereits hilfreiche Anregungen geben, welche Kriterien bei einer Sonnenbrille unbedingt erfüllt sein sollten. Doch wer sich noch unsicher ist, ob die eigene Sonnenbrille alle wichtigen Aspekte erfüllt, sollte diese bald vom Augenoptiker testen lassen.


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